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Milna auf Brac

Milna auf der Insel Brac...

Man brauchte früher eine ganze Weile mit der rostig-klapprig-tüchtigen kleinen Fähre, um von Split aus hinüberzukommen. Ein kleines, eigentlich ganz unbeeindruckendes Städtchen, dessen einziger Ruhm vermutlich darin besteht, dass es irgendwann einmal der sowjetischen Flotte als Stützpunkt gedient hat. Möchte man den Kadetten im Nachhinein wünschen, dass sie besser serbokroatisch verstanden haben als gewisse Reisende, die beim allabendlichen Dosenraten meist auf die aufgeklebten Abbildungen angewiesen waren, von denen 92 Prozent eingelegte rote Beete darzustellen schienen... Milna, mit der kleinen Marina und dem Lokalchen direkt nebenan, wo man vormittags bei den Fischern das Mittagessen bestellen konnte, es gegen zwölf platschnass und flossenschlagend zur Begutachtung vorgeführt bekam und irgendwann zwischen zwei und zweiundzwanzig Uhr auf der Terrasse genüsslich verspeiste. Wo es auf dem kleinen Markt hinter der Kirche als Mitbringsel für daheim vor allem hölzernes Salatbesteck gab, in ungeheuren Grössen. Wo abends die Fledermäuse lautlos und geschäftig um ein paar vereinzelte Laternen huschten, und vom nahen Friedhof erst Trauermärsche und dann Tanzlieder kamen... Ein kleines, unbedeutendes Städtchen, wie gesagt. Aber eines, in dem Leben so viel und so wenig bedeuten kann wie : mit einem Cappuccino und einem Slivovitz an der sonnenheissen Marinamauer zu sitzen, der Zeit beim Dahintrödeln zuzusehen und vage zu hoffen, dass nicht alle Kinder gleichzeitig ins Wasser fallen.
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